Gesichts- und Schädelverletzungen. Spezialisierte Behandlung mit Expertise und Sorgfalt

Verletzungen im Gesichtsbereich im Rahmen von Stürzen, Unfällen oder aufgrund von anderen Ursachen machen 10-15% aller Vorstellungen in der chirurgischen Notfallaufnahme aus.

Besonders häufig sind Gesichtsverletzungen bei kontaktintensiven Sportarten aber auch in der Arbeitswelt oder im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen. Ihre Häufigkeit und die möglichen langfristigen Auswirkungen auf die Lebensqualität machen eine schnelle und präzise Behandlung unerlässlich. Besonders problematisch ist dabei, dass Gesichtsverletzungen nicht nur körperliche, sondern auch psychische Folgen haben können, da das Gesicht einen zentralen Aspekt der persönlichen Identität und zwischenmenschlichen Kommunikation darstellt.

Die Behandlung umfasst in der Regel eine gründliche Wundreinigung, das Nähen von Wunden und, falls erforderlich, weiterführende kosmetische oder plastisch-chirurgische Maßnahmen, um die natürliche Gesichtskontur wiederherzustellen und eine Narbenbildung zu minimieren.

Kieferbrüche zählen zu den schwerwiegenden Gesichtsschädelverletzungen und stellen eine häufige Ursache für die Behandlung in der Notfallmedizin und der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie dar. Diese Frakturen können sowohl den Ober- als auch den Unterkiefer betreffen und entstehen häufig im Rahmen von Verkehrsunfällen, Stürzen, gewaltsamen Auseinandersetzungen oder Unfällen im Rahmen von Sportarten. Kieferbrüche treten häufig in Kombination mit anderen Gesichtsverletzungen auf, etwa Nasen- oder Augenverletzungen, was die Behandlung komplex macht.

Eine frühzeitige und fachgerechte Behandlung von Kieferbrüchen ist wichtig, um Infektionen des Kieferknochens oder dauerhafte Fehlstellungen mit kaufunktionellen Problemen zu verhindern. Die Behandlung von Kieferbrüchen hängt von der Schwere und der Art der Fraktur ab. Bei einfachen Brüchen im Bereich des Kiefergelenksfortsatzes, bei denen die Knochenfragmente nicht verschoben sind, kann eine konservative Therapie durch Schienung und Ruhigstellung möglich sein. Bei schwereren Fällen, in denen Knochenfragmente verschoben sind oder mehrere Brüche vorliegen, ist eine chirurgische Intervention erforderlich. Hierbei werden die Knochenfragmente mit Platten fixiert, um eine korrekte Heilung und Wiederherstellung der Kieferstruktur zu ermöglichen. Sollte eine operative Behandlung erforderlich sein, führen wir diese in der Regel in einer unserer Belegkliniken durch.

Verletzungen der Zähne und des Zahnhalte­apparates gehören zu den häufigsten Verletzungen im Bereich des Gesichtes und betreffen Menschen jeden Alters. 

Besonders bei Kindern und jungen Erwachsenen treten sie häufig auf, sei es durch Stürze, Unfälle beim Sport oder im Straßenverkehr. Auch bei gewaltsamen Auseinandersetzungen oder durch ungeschickte Handhabung von Gegenständen können Zähne beschädigt oder sogar ganz ausgeschlagen werden, wobei der vordere Bereich des Oberkiefers am häufigsten betroffen ist. Solche Verletzungen beeinträchtigen nicht nur die ästhetische Erscheinung, sondern auch die Funktionalität beim Kauen und Sprechen.

Die Behandlung von Zahnverletzungen erfordert eine schnelle und gewissenhafte Intervention, um die Zahngesundheit zu erhalten. Dazu gehören Maßnahmen wie die Repositionierung eines verschobenen oder ausgeschlagenen Zahnes, Wurzelkanalbehandlungen bei tiefen Frakturen und Schienung der betroffenen Kieferabschnitte. Die frühzeitige und fachgerechte Behandlung ist entscheidend, um Folgeschäden wie Infektionen oder dauerhafte Funktionsstörungen zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.

Brüche im Bereich der Gesichtsknochen können das Jochbein, den Jochbogen oder die Augen­höhle betreffen und werden als Mittelgesichts­frakturen zusammengefasst. Sie gehören zu den schwerwiegenden Verletzungen und entstehen in der Regel durch starke, direkte Gewalt­einwirkungen, wie sie bei Verkehrsunfällen, Stürzen, gewaltsamen Auseinandersetzungen oder Unfällen im Sport auftreten. 

Schätzungen zufolge betreffen Mittelgesichtsfrakturen etwa 30–40% aller Gesichtsschädelverletzungen, wobei vor allem junge Erwachsene zwischen 20 und 40 Jahren betroffen sind. Mittelgesichtsfrakturen sind aus mehreren Gründen klinisch relevant, da sie nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Funktionalität des Gesichts betreffen. Sie können zu schweren Beeinträchtigungen der Atemwege, der Sehfunktion und des Kauens führen, insbesondere wenn die Verletzungen mit einer Schädigung der Augenhöhlen oder der Nasennebenhöhlen einhergehen. 

Häufig treten diese Frakturen in Kombination mit anderen Gesichtsverletzungen auf, was eine komplexe Behandlung erfordert. In schweren Fällen ist eine zeitnahe Behandlung angeraten, um eine dauerhafte funktionelle oder psychische Beeinträchtigung aufgrund einer Störung der Nervenfunktionen oder Deformierung des Gesichtsbereichs zu verhindern.

Die Behandlung von Mittelgesichtsfrakturen hängt von der Art und dem Schweregrad der Verletzung ab. Bei einfachen Frakturen ohne ausgeprägte Verschiebung der Knochenfragmente kann eine konservative Therapie mit Ruhigstellung des betroffenen Bereichs und die Verwendung von Schmerzmitteln erfolgen. In schweren Fällen, bei denen es zu erheblichen Verschiebungen der Knochenfragmente oder Funktionsstörungen gekommen ist, ist eine chirurgische Intervention erforderlich. Ziel ist die Wiederherstellung der ursprünglichen Position der Knochenfragmenten und Fixierung mittels Metallplatten. Sollte eine operative Behandlung erforderlich sein, führen wir diese in der Regel in einer unserer Belegkliniken durch.

Aufgrund der exponierten Lage der Nase sind Verletzungen des Nasenskeletts besonders häufig, vor allem durch Stürze, Verkehrsunfälle, sportliche Aktivitäten oder gewaltsame Auseinandersetzungen. Schätzungen zufolge machen Nasenfrakturen etwa 40% aller Gesichtstraumata aus, wobei sie häufig bei jüngeren Menschen und vor allem bei männlichen Patienten auftreten. 

Besonders häufig sind sie bei Kontaktsportarten wie Fußball, Basketball, Boxen und beim Radfahren, wo es zu direkten Stößen oder Zusammenstößen kommen kann.

Die Behandlung von Nasenskelettfrakturen erfordert eine genaue Diagnose und oft eine schnelle Intervention, um Komplikationen wie bleibende Deformitäten oder Nasenatmungsstörungen zu vermeiden. Bei unkomplizierten Fällen erfolgt eine konservative Behandlung und gegebenenfalls das Stabilisieren der Nase mit einer Schiene. Bei komplexeren Frakturen, die eine Fehlstellung oder eine Beeinträchtigung der Nasenatmung verursachen, kann eine operative Rekonstruktion notwendig sein, um sowohl die funktionelle als auch die ästhetische Integrität der Nase wiederherzustellen.

Nicht nur im Privaten, sondern auch im beruflichen Alltag kommt es regelmäßig zu Verletzungen im Gesichtsbereich. Als Arbeitnehmer und Angestellten besteht für Sie ein besonderer Versicherungsschutz über die Gesetzliche Unfallversicherung, wobei sowohl Verletzungen beim Ausüben der beruflichen Tätigkeit am Arbeitsplatz als auch auf dem direkten Arbeitsweg versichert sind. Derselbe Versicherungsschutz gilt auch für Kinder in Kindertagesstätten und Schulen sowie in Ausbildungseinrichtungen.

Da diese Unfallversicherung nicht nur den jetzigen, sondern auch mögliche Folgeschäden und Behandlungen abdeckt, ist es wichtig die Verletzung als „Arbeits- oder Wegeunfall“ bei der Berufsgenossenschaft anzumelden. Hierzu ist eine Vorstellung beim so genannten „Durchgangsarzt“ erforderlich, der ein spezielles Dokument (Durchgangsarztbericht) anlegt, welches Sie bitte bei uns zur Weiterbehandlung vorlegen oder nachreichen müssen.